Wo alles begann – die Geschichte des Bieres von der Antike bis zur Gegenwart

Bier gilt als eines der ältesten Getränke der Welt. Es wurde erstmals auf Keilschrifttafeln der alten sumerischen Zivilisation erwähnt. Ihr Alter beträgt etwa 6000 Jahre. In der Folge änderten sich die Technologien mehr als einmal, neue Zutaten wurden hinzugefügt und der Geschmack veränderte sich. Natürlich unterscheidet sich das Getränk, das die alten Sumerer tranken, stark von dem, was man heute Bier nennt.

Es ist nicht sicher bekannt, wer das Bier erfunden und hergestellt hat. Die Geschichte dieses Getränks reicht bis in die ferne, ferne Vergangenheit zurück. Niemand weiß genau, aus welchem ​​Land dieser Nektar stammt. Wissenschaftler stellen verschiedene Versionen vor, führen Forschungen durch und versuchen, den Namen des Landes herauszufinden, in dem das Bier einst erfunden wurde. Aber es gibt so viele Versionen und Theorien, dass es schwer ist, sich zu entscheiden, und viele Staaten haben das Recht, als Geburtsort des Schaums bezeichnet zu werden.

Sumerer, Babylon, Persien

Als historischer Geburtsort des Bieres gilt die sumerische Kultur. Diese Kultur galt im Nahen Osten als geheimnisvoll und hochentwickelt. Es lag zwischen Tigris und Euphrat und wurde Mesopotamien genannt.

Um Bier herzustellen, verwendeten die Sumerer:

• Gerste;
• Dinkel (Dinkel);
• duftende Kräuter;
• verschiedene Gewürze.

Die Technik war ganz einfach:

1. Gerste und Dinkel wurden speziell für die Bierherstellung angebaut. Darüber hinaus taten dies sowohl große als auch kleine Grundbesitzer.
2. Getreide wurde mit steinernen Mühlsteinen gemahlen.
3. Das resultierende Mehl wurde mit Wasser gegossen und mit aromatischen Kräutern versetzt.
4. Die resultierende Würze gärte einige Zeit.
5. Das Ergebnis ist ein angenehmes alkoholarmes Getränk, das ein wenig an modernes Bier erinnert.

Referenz. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Stärke des sumerischen Getränks nicht mehr als 3–4 % betrug.

Ungefähr die gleiche Technologie wurde im babylonischen Königreich verwendet. Historikern zufolge gab es hier bereits mehrere Biersorten. Und nach einer Weile begannen die Babylonier, dem Getränk gekeimtes Malz hinzuzufügen. Hopfen wurde damals noch nicht verwendet. Das Bier schmeckte süßlich, ohne charakteristische Bitterkeit.

Mit der Zeit verliebten sich die Menschen in dieses Getränk. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich zu einem kommerziellen und sehr profitablen Produkt. Einige Stadtstaaten brauten Bier sowohl zum Verkauf an die Bevölkerung als auch zum Export in die Nachbarländer.

Referenz. Nach dem Kodex von Hammurabi wurden im alten Babylon überhöhte Preise für Bier, Fälschungen dieses Getränks und Gespräche über Politik bei einem Glas Bier sehr streng bestraft. All dies galt als Verbrechen und wurde mit dem Tod bestraft.

Im alten Persien gab es eine sehr interessante Biertradition. Archäologen haben herausgefunden, dass die Bewohner der Stadt Susa vor 3.500 Jahren das Getränk in großen runden Gefäßen aufbewahrten, die unter den Böden ihrer Häuser standen. Die Gefäße waren oben mit Keramikfliesen mit einem Loch bedeckt.

Durch diese Löcher wurde das Getränk entweder geschöpft oder aus einem Strohhalm getrunken. Dieser Vorgang ist in Zeichnungen aus dieser Zeit verewigt. Solche Gefäße wurden in Besprechungsräumen für Männer unter dem Boden platziert. Und viele wichtige Probleme wurden gerade durch das Trinken dieses Getränks gelöst.

Antikes Griechenland und Rom

Bei Ausgrabungen in der Stadt Paphos entdeckten Archäologen eine sehr alte Brauerei, die 3000 Jahre alt ist. Es wurde festgestellt, dass hier trockenes Malz und lokale aromatische Kräuter verwendet wurden. Früher glaubte man, dass die Bewohner des antiken Griechenlands und Roms Bier nicht mochten und es für ein barbarisches und unhöfliches Getränk hielten.

Jüngste historische Beweise zeigen jedoch, dass Bier in Griechenland und Rom sowohl bei reichen als auch bei armen Familien beliebt war. Hier bevorzugten sie helles Gerstenbier und schenkten es sogar Ceres, der Göttin der Fruchtbarkeit. Und sogar Hippokrates widmete den medizinischen Eigenschaften dieses Getränks eine besondere Abhandlung.

Wikinger und Deutsche

Die alten Wikinger brauten zwischen 1500 und 1300 v. Chr. überall Ale (eine lokale Biersorte).

Ale wurde hergestellt aus:

• Honig;
• Preiselbeeren;
• Preiselbeeren;
• Weizen;
• Gerste;

Als Gewürz wurden Schafgarbe, Wacholder und andere Kräuter verwendet. Archäologen haben Proben antiker Gerichte und Überreste eines Getränks aus der Zeit zwischen 1100 und 1300 v. Chr. gefunden. Dies zeigt, welchen Stellenwert Bier bei Festen und im täglichen Leben der Skandinavier hatte.

Zu dieser Zeit konnte das Fest mehrere Tage oder sogar eine Woche dauern. Die Kultur und Religion der Skandinavier förderte diese Unterhaltungsveranstaltungen und das Feiern war ein obligatorisches Ritual. Fast jede Veranstaltung wurde von Opfergaben an die Götter und lauten Trinkgelagen begleitet, bei denen Bier das Hauptgetränk war.

Nach jedem bedeutenden Ereignis brachten die Wikinger den Göttern Opfer dar:

• Allein.
• Toru.
• Tyuru.
• Heimdall und andere hohe Götter.

Ihnen zu Ehren wurde Bier auf den Boden geschüttet und entsprechende Rituale durchgeführt. Die Wikinger nahmen das Getränk in Fässern auf Seereisen mit und galten als starkes Amulett. Bier war damals nicht nur ein Getränk, sondern ein wichtiger Bestandteil des Kultes.

Interessante Fakten:

1. In der Regel tranken die Wikinger Bier aus einem Horn, das magische Bedeutung hatte. Das Horn hatte einen eigenen Namen oder Spitznamen. Darauf wurden Runeninschriften und -zeichen angebracht, die magische Eigenschaften hatten und ihren Besitzer vor Hexerei und Vergiftung schützten.
2. Sehr oft kam es während des Festes zu Streitigkeiten, Kämpfen und bewaffneten Zusammenstößen. Solche Fälle werden in den alten skandinavischen Sagen anschaulich beschrieben
3. Dieses Getränk war für die alten Skandinavier so wichtig, dass es sogar in einigen mittelalterlichen Gesetzen erwähnt wurde.

Referenz. Die norwegischen Gesetze des 11.–12. Jahrhunderts besagen, dass ein Mensch als gesund gilt, solange er Bier trinken, im Sattel bleiben und intelligent sprechen kann. Ist eine Person nicht in der Lage, diese drei Dinge zu tun, gilt sie als alt oder gebrechlich und die Erben können die Übertragung des Eigentums verlangen.

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Zeit des Christentums

Mit dem Aufkommen des Christentums verschwand die Tradition, bei jeder Gelegenheit Bier auszuschenken, nicht. Aber die Technologie begann sich zu erweitern und zu verbessern, und die Zahl der Getränkesorten nahm zu.

Genau wie die Skandinavier haben auch die Deutschen eine Bierbrautradition, die bis in die vorchristliche Zeit zurückreicht. Dieses Getränk war das am weitesten verbreitete und beliebteste Getränk der germanischen Stämme.

Bei seiner Herstellung wurden neben den Hauptzutaten folgende verwendet:

• Eichenrinde;
• Eschenblätter;
• Ochsengalle.

Im Laufe der Zeit wurde Bier zu einem der nationalen Symbole Deutschlands. Deutschland besitzt auch das allererste Reinheitsgebot der Geschichte. Es wurde 1516 veröffentlicht und klang wie ein Gesetz über die Regeln des Brauens.

Nach diesem Erlass durfte nur Folgendes verwendet werden:

• Wasser;
• Hopfen;
• Malz;
• Gerste.

Wenn wir auf diese Ereignisse zurückkommen, wird klar, warum dieses Dekret erlassen wurde. Damals begann sich das Brauen in Deutschland zu verbreiten, Brauerzünfte schossen wie Pilze aus dem Boden und dies war der Beginn der Bierexpansion.

Bei der Herstellung des Getränks wurden verschiedene Zutaten verwendet, darunter Weizen, und das Dekret „Über die Reinheit des Bieres“ entzog den Bürgern das Recht, es zu verwenden. Das Recht, Weizen zur Bierherstellung zu verwenden, verblieb bei den Brauereien der königlichen Familie. Das bedeutete das Monopol des Königs auf Elitebiere.

Rus

Das Brauen war bei den Ostslawen bereits vor der Entstehung der Kiewer Rus bekannt. Die erste Erwähnung dieses Getränks stammt aus dem 9. Jahrhundert n. Chr.

Sehen Sie sich ein Video an, das die Geschichte der Entwicklung des Brauwesens in Russland erzählt:

Zu allen Zeiten wurde in Russland Bier hauptsächlich aus Hirse gebraut, und als Gewürz wurde Folgendes hinzugefügt:

• Johanniskraut;
• Beifuß;
• Kümmel;
• Hop.

Im Laufe der Zeit erschien Bier aus Gerste, das nach und nach das Hirsebier verdrängte. Es war schmackhafter und von besserer Qualität. Um das zehnte Jahrhundert verbreitete sich das Getränk von der Bauernhütte bis zum Fürstenhof. In Russland war es jedoch nicht üblich, jeden Tag Bier zu trinken; es ersetzte nicht das Mittagessen und wurde nicht bei religiösen Ritualen verwendet.

Dieses erfrischende Getränk wurde in Russland zu besonderen Anlässen getrunken:

• Beerdigung.
• Hochzeit.
• Sieg im Kampf.
• Feiertage.

Mit dem Aufkommen des Christentums in Russland wurden die Beschränkungen für den Bierkonsum noch strenger.
Jetzt wurde die Nutzung auf nur noch vier Feiertage im Jahr reduziert:

• Ostern.
• Gedenkwoche.
• Weihnachten.
• Maslenitsa.

Darüber hinaus diente Bier den Bauern als Quitrent für die Landnutzung. Außerdem erhielt der Steuereintreiber täglich einen Eimer Malz aus staatlichen Reserven zum Bierbrauen.

Wie im mittelalterlichen Europa waren Klöster die Zentren des Brauwesens in Russland, doch mit der Zeit begann das Monopol in die Hände des Staates überzugehen. Dies ging mit einem Erlass von Zar Iwan III. einher, der es allen außer besonderen Personen untersagte, dieses Getränk zuzubereiten.

Dies waren Staatsleute, und alle Handelserlöse gingen an die Staatskasse. Damit begann in Russland das staatliche Monopol auf die Herstellung und den Verkauf von Bier. Und als die Romanow-Dynastie den Thron bestieg, wurde ein Dekret erlassen, das die Einfuhr von Braurohstoffen aus dem Ausland verbot. Dies veranlasste russische Hersteller, die Produktion relevanter Inhaltsstoffe zu steigern.

Russland: neue Zeit

Mit der Thronbesteigung von Kaiser Peter I. erlebte die Brauerei in Russland eine Wiedergeburt. Der Kaiser förderte diese Tätigkeit auf jede erdenkliche Weise und stellte sie auf eine professionelle Grundlage. Aus Deutschland wurden Meister geschickt, um den Russen die Geheimnisse der Herstellung des Getränks beizubringen. Das machte es qualitativ hochwertiger und beliebter.

Im Laufe der Zeit weitete sich die Bierproduktion aus; Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Russland mehr als eineinhalbtausend Brauereien. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs änderte sich alles zum Schlechteren, und nach der Revolution in Russland ging die Herstellung von selbstgebrautem Bier gänzlich verloren; Sie wurden durch sowjetische GOSTs ersetzt, aber das ist eine andere Geschichte.

Heutzutage erinnert eine moderne Brauerei ein wenig an ein Raumschiff: Monitor, Blinker, moderne Werkstätten, riesige Zylinder. Auch der Geschmack von modernem Bier ist mit dem alten mittelalterlichen Getränk nicht zu vergleichen. Laut Experten ist das Getränk jetzt viel schmackhafter, sicherer und gesünder. Darüber hinaus gibt es in der modernen Welt so viele Biersorten, wie sich die Bewohner vergangener Epochen überhaupt vorstellen konnten.